Die
Olympia-Qualifikation - Teil I
Der DDR-Sport: Höhenflug und plötzliches
Ende
VON DR. GÜNTER SCHWILL
1964 für Tokyo hatte sich der
innerdeutsche Leistungsstand gewandelt. Die DDR gehörte
inzwischen zu den besten Wasserball-Nationen der Welt,
mit ihrem Meister Dynamo Magdeburg glänzte sie im
Europacup. Wieder gab es interne deutsche Ost-West-Ausscheidungen.
Diesmal entschied die DDR die Qualifikation mit der
Bundesrepublik in zwei Spielen zu ihren Gunsten. Dem 3:1
in der Elbe-Schwimmhalle in Magdeburg folgte ein 1:1-Unentschieden
in der Wuppertaler Schwimmoper.
Wie in den Jahren zuvor der Westen, war diesmal die DDR-Führung
nicht bereit, aus dem westdeutschen Spielerarsenal zu schöpfen.
Nagy und Hoffmeister aus Hamm, Linkshänder Abrat aus
Hamburg oder Meisterschwimmer Haverkamp vom ASC Duisburg
hätten die deutsche Mannschaft sicherlich verstärken können.
Beim Olympiaturnier in Japan kam Deutschland, vertreten
durch die DDR, auf Platz 6.
Für 1968 in Mexiko-City hatte das
Internationale Olympische Komitee (IOC) beiden deutschen
NOKs eigene Mannschaften zugebilligt. Damit trat der
einmalige Fall auf, dass im 16er-Feld zwei deutsche
Mannschaften am Start waren. Während die DDR als Vize-Europameister
von Utrecht (1966) direkt qualifiziert war, musste die
Bundesrepublik mit 10 Europäern in einem Qualifikations-Turnier
in Mailand um drei freie Plätze streiten. Die
Bundesrepublik gewann diese Ausscheidung ungeschlagen vor
Holland und Spanien. Beim Olympia-Turnier spielten die
deutschen Mannschaften in getrennten Gruppen und trafen
nicht aufeinander. In der Endabrechnung belegte die DDR
unglücklich einen die Erwartungen enttäuschenden 6.Platz,
die Bundesrepublik kam ebenfalls enttäuschend nur auf
Rang 10.
Für 1972 in München war Deutschland
automatisch als Veranstalter qualifiziert. Die DDR hatte
den Wasserball-Leistungssport aus ökonomischen Gründen
eingestellt und trat ab 1970 international nicht mehr auf.
Deutschland erlebte im Vorfeld der Spiele im Münchener
Dantebad ein Qualifikationsturnier, bei dem acht Europäer
um vier freie Plätze kämpften. Im Olympia-Turnier
erreichte die Bundesrepublik unter den Trainern Hans
Schepers (Rote Erde Hamm) und Miklós Sárkány die
Endrunde und wurde dort zum Hecht im Karpfenteich. Mit
einem 4.Platz wurde die beste Nachkriegsplatzierung
erreicht.
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by Dr. Günter Schwill, 1.Mai 2000
Die Olympia-Qualifikation
Teil III.
Deutschland Weltspitze zu Spandauer Glanzzeiten
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