VON NORBERT FETTBACK Verlorener Sohn wird mit offenen Armen empfangen René Huke hatte gut
lachen. Zwar war der 24-Jährige beim Waspo-Schützenfest
zum Saisonstart leer ausgegangen, doch mit seinem
Entschluss, nach drei Jahren in der Fremde wieder für
Hannover zu spielen, dürfte er - so der Eindruck am
Sonnabend - richtig gelegen haben. Gegen die Aufsteiger spielerisch noch nicht auf der Höhe Hannover (kuj). Der Zweckpessimismus, den Waspo-Trainer Bernd Seidensticker am Sonnabend verbreitet hatte, erwies sich nicht als völlig unberechtigt. Da hatte der Coach nach dem haushohen 12:2 (1:1, 4:0, 4:0, 3:1)-Erfolg im Auftaktspiel der Wasserball-Bundesligasaison über Aufsteiger SC Neustadt zur allgemeinen Verblüffung erklärt: "Wenn wir morgen beim anderen Neuling SSV Esslingen genauso auftreten, können wir verlieren." Dazu kam es zwar nicht, doch die mit 9:7 (3:2, 2:3, 3:1, 1:1) gewonnene Partie in Stuttgart-Untertürkheim "war ein reiner Arbeitssieg", sagte Manager Bernd Eckert. Er hatte wie der Trainer einige Zitterminuten zu überstehen. Denn nach einer 3:1-Führung lagen die Lindener in der 10. Minute 3:5 zurück. In dieser Phase zeigte sich aber, dass der um die Neuzugänge Arne Hartmann und René Huke bereicherte Kader ausgeglichener besetzt ist als in den vergangenen Jahren. So war der Ausgleich durch Jan Müglich und Sven Reinhardt, dem ein ständiger Vorsprung bis zum Schluss folgte, auch darauf zurückzuführen, dass am Vortag sämtliche zwölf Feldspieler eingesetzt wurden. Obwohl gestern insgesamt nur neun Mann im Wasser waren, wirkten die Leistungsträger ausgeruht und in den entscheidenden Momenten geistig auf der Höhe. "Körperlich ist die Mannschaft nach der Vorbereitung topfit. Dass es spielerisch noch hapert, ist zu Beginn nicht verwunderlich, aber wir liegen im Plan", resümierte Seidensticker das Wochenende. Dieses hatte für die Neustädter schon früher begonnen. Sie wurden in ihrer Stadt wegen des Aufstiegs zur Mannschaft des Jahres gewählt, weshalb ihr Trainer-Peter Jacqué daheim geblieben war, um den Festsaal für die Zeremonie am späten Abend zu dekorieren. ",Erstaunlich", meinte Waspo-Center Marc Politze, " nach einer Zehn-Tore-Niederlage dürfte ich mich nicht einmal in unserer Wohngemeinschaftsküche blicken lassen." |