US-College-Meisterschaft, Frauen

Golden Goal in der 5.Verlängerung sicherte USC den Titel

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Spannender hätte die Partie nicht verlaufen können, als die Entscheidung in der US-College-Meisterschaft zwischen den Universitäten South California (USC) und Stanford gesucht wurde. Erst in der 5. Verlängerung war USC, das Team mit der deutschen Spielerin Nina Wengst, die glücklichere Mannschaft und gewann 7:6 (1:1,1:1,2:2,1:1 / 1:0,0:1 - 0:0,0:0,1:0) durch den erlösenden Treffer von Christine Zador.

Nie zuvor in der Geschichte gab es eine Verlängerung mit drei "sudden deaths". Und obwohl acht Minuten lang kein Tor fiel, stieg die Spannung mit jeder Minute der Verlängerung.

Der glückliche Coach des Siegers USC, Jovan Vacic, der vor Wochen auch mit den USC-Männern US-Meister geworden war, lobte Stanfords fabelhaftes Spiel und bedauerte, daß es in dieser packenden Partie einen Verlierer geben mußte. Aus der Siegermannschaft wollte er niemand hervorheben, alle Spielerinnen waren im entscheidenden Augenblick topfit. Doch sollte die Ungarin Aniko Pelle erwähnt werden, eine schnelle Schwimmerin (fünfmal gewann sie das Anschwimmen, viermal Margie Dingeldein von Stanford) und gute Torschützin. Im Finale schoß sie die erste USC-Führung zum 3:2 heraus.

Besonders wertvoll war an diesem Tag Lisa Saenz mit drei Toren. Torfrau Bernice Orwig (USC) wurde zur Spielerin des Tages erklärt, ihr Gegenüber Heather Crary stand ihr aber kaum nach.
Am meisten gefeiert jedoch wurde Christine Zador, die in der 43.Spielminute, als gerade die Angriffszeit ablief, einen 10-Meter-Schuß abfeuerte, der sein Ziel perfekt erreichte - das "Golden Goal".
Danach Tränen der Freude und der Enttäuschung, die ungeheure Spannung entlud sich bei beiden Mannschaften.

Die deutsche Nationalspielerin Nina Wengst hat mit diesem Erfolg viel für ihren Sport in der alten Heimat geworben. Sie ist erst die zweite Wasserballspielerin, die im Ausland eine Meisterschaft errungen hat. Vor ihr gewann die Berlinerin Petra Olek 1996/97 bei ihrem Gastspiel auf Sizilien mit Orizzonte Catania die Italienische Meisterschaft.

(10.05.1999)

US-College-Meisterschaft

Nina Wengst dicht vor dem Titelgewinn

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Der Meister der letzten drei Jahre, die US-Girls der Los-Angeles-Universität UCLA, verloren das Halbfinale der diesjährigen Meisterschaft gegen die Stars dieser Saison, gegen die University of Southern California (USC) mit 4:5 (2:1,0:2,1:2,1:0).

Als nach drei Vierteln schon ein Zwei-Tore-Vorsprung für USC durch Treffer von Sandra Milicev (2), Kellie Clarke, Shelli Linza und die Deutsche Nina Wengst (je 1) herausgespielt war, erschien der Einzug ins Finale kaum noch gefährdet. Eine überragende Torfrau, Bernice Orwig, ließ dann auch nur noch den Anschlußtreffer zum 5:4 zu. Vier große Paraden von ihr halfen der USC zum historischen Erfolg gegen den großen Nachbarn UCLA, für den Zivich (2), Guerin und Kay (je 1) erfolgreich waren.

USC-Gegner im heutigen Finale ist die Stanford-University, die sich im zweiten Halbfinale 6:5 (2:2,1:0,2:1,1:2) über die California-Universität durchsetzte.

Erfolgreichste Mannschaften der jetzt zum 16.Mal ausgetragenen US-College-Meisterschaft sind San Diego mit 5 und UCLA mit 3 Titeln. Die Stanford-University holte bisher einmal den Titel (1985). Die beste Plazierung von USC war im Vorjahr Rang 5.
Insgesamt nehmen zwölf Universitäten an dieser Meisterschaft teil. Sie kommen aus dem ganzen Land, von der Rainbow-University of Hawaii im äußersten Westen über Kalifornien bis zur Ostküste aus Massachusetts und Maryland.

(09.05.1999)

US-Meisterschaft der Frauen mit deutscher Beteiligung

Nina Wengst im Halbfinale der US-College-Meisterschaft

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Ein neues amerikanisches Frauen-Wasserball-Zentrum hat sich an der Universität von South California (USC) herausgebildet. Mit einem "Europa-Trio", zu dem auch die Krefelderin Nina Wengst gehört, erzielte die USC bei der US-College-Meisterschaft an diesem Wochenende bereits zwei Siege und erreichte das erste Mal in der Universitätsgeschichte das Halbfinale.

Im ersten Spiel schlug USC die Universität von Indiana 17:2 (3:0,7:1,4:1,3:0). Drei starke Spielerinnen aus Europa waren am Torreigen beteiligt: Aniko Pelle aus Budapest (2), die Jugoslawin Sandra Milicev aus Becej (1) und Nina Wengst (1).

Im Viertelfinale besiegte die in Los Angeles beheimatete USC die UNI von Santa Barbara 6:3 (1:2,2:0,1:1,2:0). Wieder war Nina Wengst, die als Freshman an ihrer Universität studiert, einmal am Torreigen beteiligt. Pelle (3), Milicev und Zador (je 1) vervollständigten die Treffer für den Sieger.

Heute geht es um den Einzug ins Finale gegen den Titelverteidiger UCLA von der Nachbar-Universität, die Hawaii 7:1 distanzierte.

Trainer Jovan Vacic träumt nicht nur in diesem Jahr vom ersten Titelgewinn für seine Universität USC, sondern er hat auch schon einen weiteren Goldfisch aus Europa an der Angel, die deutsche Nationalspielerin Katrin Dierolf aus Esslingen. Dann wird sein erfolgreiches Europa-Trio zu einem sicher unschlagbaren Europa-Quartett.

(08.05.1999)


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