Europäische Vereinswettbewerbe

Spannung vor der Auslosung zur Champions League

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Wenn am 18. Dezember in Rom die Auslosung für die Champions League 2000 erfolgt, ist die "deutsche Wasserballgemeinde" besonders gespannt, denn nach zweijähriger Abwesenheit ist endlich auch der deutsche Titelträger wieder im Elitefeld der besten Europäer zu finden.
Für die Auslosung gibt es aus Spandauer Sicht nur drei Möglichkeiten:
1. Wenn Olympiakos Piräus mit WF Spandau 04 in einer Gruppe spielt, kommen automatisch die beiden Gruppensieger BVSC Budapest und Lukoil Spartakus Wolgograd in die Spandauer Vierergruppe hinein.
2. Wird der Gruppenzweite Nizza mit Spandau gepoolt, dann vervollständigen VK Becej und BVSC Budapest diese Gruppe.
3. Als letzte Möglichkeit kann Spandau aber auch auf Kroatiens Meister Mladost Zagreb stossen. Zu dieser Konstellation kämen der VK Becej und Lukoil Spartakus Wolgograd.
Die letzte Gruppierung dürfte mit Abstand die schwerste Aufgabe bedeuten. Doch "leichte" Gegner gibt es überhaupt nicht in der Champions League!

Um drei Pokale wird gekämpft

Neben den acht Landesmeistern für die Champions League befinden sich noch je 8 Mannschaften im Cup-Wettbewerb und in der LEN-Trophy, wobei leider die deutschen Teilnehmer Waspo Hannover, ASC Duisburg und SV Cannstatt ihren Möglichkeiten nach viel zu früh ausgeschieden sind.

Insgesamt sind noch 24 Mannschaften im diesjährigen Europacup vertreten. Davon kommen 5 (!) aus Kroatien. Es sind Titelverteidiger Splitska Banka und Meister Mladost Zagreb in der Champions League, Pro Cro Dubrovnik (im Cup) sowie Jug Dubrovnik und Primorje Rijeka in der LEN-Trophy.
Auch Ungarn liegt noch mit 4 Mannschaften gut im Rennen: BVSV (Champions League), Honvéd (Pokal), Vasas und Eger (LEN-Trophy), wobei ein internationaler Stammgast, Ferencvaros Budapest, als ungarischer Vizemeister in diesem Jahr nicht gemeldet hatte. Die grösste Überraschung ereignete sich in der Vorrunde in Barcelona: LEN-Trophy-Verteidiger Ujpest Budapest schied vorzeitig aus.
Jugoslawien und Italien haben je noch ein Trio im Rennen, wobei ausgerechnet Rom als Meister der stärksten Liga der Welt in Berlin von Spandau den K.o. erhielt. Auch die "Verweigerung" von Posillipo für diese Spielzeit in Europa bedeutet einen Imageverlust. Die Ursachen dafür sind verbandsintern zu suchen.
Russland, Griechenland und Spanien bleiben immerhin noch doppelt vertreten, wobei in Spanien der freiwillige Verzicht des Meisters Real Canoe hohe Wellen schlug.
Deutschland, Frankreich und Rumänien vervollständigen den Kreis mit je einer Mannschaft.

Gespielt wird die Champions League von Ende Januar bis Anfang April. Der Höhepunkt ist danach an einem noch nicht festgesetzten Ort das Final Four.

Zweimal fiel bisher die Champions-Trophäe an Posillipo Neapel (1997 in Neapel, 1998 in Zagreb), einmal an Splitska Banka (1999 in Neapel).
Wasserfreunde Spandau 04 war an der 1. Champions League 1997 beteiligt und hatte Becej, Olympiakos Piräus und Posillipo als Gegner in seiner Gruppe. Ausgerechnet gegen den späteren Champion gelang in Neapel ein 10:8-Sieg, trotzdem aber wurde Spandau nur Dritter seiner Gruppe. Dadurch blieb der damals noch von Peter Rusoran trainierten und mit Peter Röhle im Tor antretenden Spandauer Mannschaft der Einzug in das Final Four verwehrt.


Startseite News