Rumänische Meisterschaft 2000 Meisterschaft mit Trauerrand für Dinamo Bukarest


VON DR. GÜNTER SCHWILL

Dinamo Bukarest bleibt im Wasserball weiterhin die "Nummer eins" in Rumänien. Zum 32.Mal seit 1946 konnte am Wochenende in Bukarest die Landesmeisterschaft besiegelt werden. Doch die Stimmung der rumänischen Wasserballer war gedämpft. Tief noch sass die Enttäuschung über die verpasste Olympia-Qualifikation in den Köpfen der Aktiven. Nach dem 10:8-Sieg in Hannover über Deutschland erschien das Olympia-Ticket greifbar nahe, um dann noch gegen die Niederlande beim unglücklichen 5:7 zu entgleiten. Ein Trauerrand umgab jetzt verständlicherweise die Landesmeisterschaft.

Die besten vier rumänischen Mannschaften entschieden den Titelkampf in Turnierform. Unter Mitnahme der Punkte aus der 7köpfigen Hauptrunde, der Superliga, in der Dinamo Bukarest nach 4 Durchgängen (24 Spiele) mit 40 Punkten deutlich vor den Lokalrivalen Steaua (34 Punkte) und Rapid (33 Punkte) sowie Crisul Oradea (ebenfalls 33 Punkte) führte, fiel die Entscheidung in zwei Turnieren in Oradea (19.-21.5.) und in Bukarest (26.-28.5.).
Für die 4:1-Niederlage gegen Crisul in Oradea revanchierte sich Dinamo im Schlußspiel der Meisterschaft in der Hauptstadt deutlich mit 11:5 und kam damit auf 48 Punkte. Die beiden Begegnungen gegen Steaua hatten zuvor jeweils unentschieden geendet, 6:6 in Oradea, 5:5 in Bukarest. Steaua sicherte sich gegen Crisul beim 8:5 den zweiten Tabellenplatz mit 42 Punkten vor Crisul (40) und Rapid (34).

Unter Führung des Alt-Internationalen Liviu Raducanu, der einer der erfolgreichsten rumänischen Nationalspieler aller Zeiten ist, war die Mannschaft erheblich verjüngt worden. Vlad Hagiu, mit über 1000 Toren in der Nationalmannschaft die lebende rumänische Wasserball-Legende und in Hannover immer noch im Nationalteam, spielte nicht mehr bei Dinamo. Dafür zeichnete sich der Ex-Kubaner Ramses Juravle, inzwischen eingebürgert und bereits Nationalspieler, besonders aus. Auch Catalin Radu, der schon nach nur 25 Sekunden in Hannover das erste Tor gegen Deutschland schoss, gehörte in der Meisterschaft zu den Aktivposten. Dazu kam mit Stoenescu ein ganz junger Mann auf der Torwartposition.

In der gemeinsamen Trauer mit Deutschland wegen der verpassten Olympia-Teilnahme richtet sich jetzt das Augenmerk in Rumänien auf den kommenden Europacup für Vereinsmannschaften. Dort waren rumänische Mannschaften immer schwer auszurechnen. Das Quartett der Finalrunde ist zu einem neuen Angriff bereit

(30.05.2000)

 

Die Ergebnisse des letzten Spieltages:
Oradea:
Steaua - Crisul   3:4
Dinamo - Rapid   3:2
Crisul - Dinamo   4:1
Steaua - Rapid   4:3
Rapid - Crisul   4:5
Dinamo - Steaua   6:6
 
Bukarest:
Crisul - Rapid   4:4
Steaua - Dinamo   5:5
Crisul - Steaua   5:8
Rapid - Dinamo   4:7
Rapid - Steaua   4:7
Dinamo - Crisul 11:5
 
Die Abschluss-Tabelle:
1. Dinamo Bukarest 30 235:141 48:12
2. Steaua Bukarest 30 247:128 42:18
3. Crisul Oradea 30 251:144 40:20
4. Rapid Bukarest 30 208:146 34:26

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