Rumänische Liga

31. Landesmeisterschaft für Dinamo Bukarest

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Mit einem 8:5 (1:1,2:1,2:2,3:1)-Erfolg gegen Crisul Oradea beendete Dinamo Bukarest die 34 Meisterschaftsspiele der Saison 1998/99 und sicherte sich überlegen auch in diesem Jahr den Landesmeister-Titel. Für den rumänischen Rekordmeister Dinamo Bukarest ist es bereits der 31.Erfolg seit 1957 bei insgesamt 54 Rumänischen Meisterschaften, die 1946 begonnen wurden.

Das Abschluß-Turnier der vier besten Mannschaften in Bukarest brachte folgenden Endstand in der Meisterschaft:

 
1. Dinamo Bukarest 34 27 2  5  325-173  58
2. Steaua Bukarest 34 22 8  4  287-130  52
3. Crisul Oradea   34 22 5  7  323-186  49
4. Astra Arad      34 16 3 15  223-200  35

Eine Woche zuvor hatte es einen Eklat in Oradea gegeben, als Astra Arad die Partie gegen Crisul Oradea beim Stande von 4:6 nach einer nicht akzeptierten Schiedsrichterentscheidung abbrach und das Wasser verließ.
Der Verband reagierte sofort, wertete alle Spiele in Oradea mit 0:6 für Arad und machte aus dem "Final Four" in Bukarest ein "Final Three". Trainer Babu Ghitan wurde für 9 Monate gesperrt. Auch Steaua-Trainer Viorel Rus wurde aus disziplinarischen Gründen für 9 Monate gesperrt.

 
Die Ergebnisse aus Oradea:
Steaua - Dinamo   5:5
Crisul - Steaua   4:4
Dinamo - Crisul   7:9
 
Die Ergebnisse aus Bukarest:
Steaua - Crisul 8:2
Steaua - Dinamo 6:3
Dinamo - Crisul 8:5
Dinamo Bukarest spielte mit folgenden Spielern:
Vlad Giurcaneanu, Valentin Covaci, Daniel Ignatencu, Carol Jurja, Bogdan Butnariu (Nationalspieler), Adrian Cretu (NSp), Dragos Suciuc, Ramses Juravle (NSp)*, Robert Fierasteanu, Andrei Iosep (NSp), Catalin Radu (NSp)*, Dragos Stoenescu, Vlad Hagiu (NSp)*, Catalin Bejgu, Horatiu Badita.
Trainer: Liviu Raducanu.

Die mit einem Sternchen markierten Spieler haben nur zu Beginn der Saison einige Spiele bestritten und sind dann ins Ausland nach Griechenland, Italien und Jugoslawien abgewandert.

(14.04.1999)

Wasserball hinte den Karparten

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Wenn der Europacup gespielt wird, ist auch Rumänien stets beteiligt, hauptsächlich durch Dinamo Bukarest, den 30fachen Landesmeister.

Im letzten Herbst mußte Dinamo in einer "Wahnsinnsgruppe" in Athen mit Vouliagmeni, Catalunya Barcelona und Pescara spielen - eine Besetzung, die dem "Final Four" würdig gewesen wäre. Einem starken Auftakt gegen Catalunya (9:6) folgten zwei knappe Niederlagen gegen Vouliagmeni (7:8) und Pescara (10:12) - das war das Ende großer Hoffnungen.
Leistungsmäßig ist der rumänische Meister etwa gleichzusetzen mit Pescara und Wasserfreunde Spandau 04, mit denen er das gleiche Schicksal teilte - ein frühes Ausscheiden im Europacup.

Eine Spitzenmannschaft läßt sich durch widrige Umstände nicht zurückwerfen. Die neue Meisterschaft ist im Visier und das mit großen Aussichten.

Dinamo Bukarest führt nach 20 Spielen die Tabelle in Rumänien souverän an vor dem Ortsrivalen Steaua. Die einzige Niederlage in bisher 20 Spielen gab es Mitte November gegen Steaua mit 8:7. Aber bereits tags darauf wurde das Rückspiel mit 11:9 gewonnen.
Im Gegensatz zu Dinamo, dessen Herkunft und Zugehörigkeit die Staatspolizei ist, hat sich Steaua aus dem Militär entwickelt. Bis zum Umsturz Ende 1989 hieß dieser Verein auch CSK, Abkürzung für "Zentraler Sportklub der Armee". Nach dem Ende der Ceausescu-Herrschaft erfolgte die Umbenennung in "Stern" Steaua Bukarest (lat.stella). 10 Landesmeisterschaften stehen für Steaua zu Buche, deren letzte in die Jahre 1991 bis 1995 fielen.

Tabellendritter ist z.Zt. Crisul Oradea, das frühere Großwardein. Diese Stadt im Landesteil Siebenbürgen war immer eine Hochburg mit guter Nachwuchsarbeit. Die hauptstädtische Konkurrenz aus Bukarest hat aber bisher nur zwei Landesmeisterschaften zugelassen (1985 und 86).

Hinter Astra Arad, einer Industriestadt an der ungarischen Grenze, dem Vizemeister von 1997, liegt Rapid Budapest in der Tabelle. Es ist der Verein der "Eisenbahner", der es in den 70iger Jahren zu fünf Landesmeisterschaften brachte. CSM Cluj, das frühere Klausenburg, steht an 6.Stelle der Tabelle. Hier spielt seit dieser Saison wieder Radu Sabau, der als rumänischer Nationalspieler und Olympiateilnehmer mehrere Jahre als Spielmacher bei Neukölln die Bundesliga bereicherte.

Zahlreiche rumänische Wasserballspieler haben den Weg in den Westen gesucht und konnten hier auf Grund ihrer hervorragenden Schulung den deutschen Sport bereichern. Nur wenige Namen seien hier genannt, die später eingebürgert wurden: Nicolae Firoiu, Josef Kulinac, Serban Huber und Roland Freund.

Die rumänische 1.Liga umfaßt 8 Mannschaften. Gespielt werden zwei Doppelrunden, jeweils sonnabends und sonntags dieselbe Paarung.

 
Die letzten Ergebnisse:
20./21.2.99:
Rapid - Astra 5:5 und 3:4 
Dinamo - Sportul 21:2 und 10:3
Steaua - Cluj  11:9 und 8:4 
Crisul - Timisoara 22:7 und 26:4

27./28.2.99:
Steaua - Timisoara 22:3 und 22:0
Rapid - Sportul 15:3 und 13:2
Astra - Dinamo  5:6 und 2:9
Crisul - Cluj 12:4 und 9:4
 
Die Tabelle (28.2.1999):
1. Dinamo Bukarest        20  19-0- 1   215:109   38: 2
2. Steaua Bukarest        20  14-3- 3   193: 84   31: 9
3. Crisul Oradea          20  12-4- 4   217:117   28:12
4. Astra Arad             20  11-2- 7   148:114   24:16
5. Rapid Bukarest         20   9-2- 9   146:100   20:20
6. CSM Cluj               20   7-1-12   159:169   15:25
7. Dinamo Timisoara       20   1-0-19   104:294    2:38
8. Sportul stud.Bukarest  20   1-0-19    90:285    2:38

(02.03.1999)


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