2. Bundesliga / SpVg Laatzen

 


Markus Elbrecht feiert bei Poseidon Köln seine Feuertaufe als neuer Cheftrainer


Chaos komplett: Henning Trainer a. D.

Laatzen. VON REINHARD KROLL

Marcus Elbrecht

Marcus Elbrecht , neuer Cheftrainer der SpVg Laatzen Foto: Kroll

Nun ist Heiko Henning auch praktisch nicht mehr der Trainer des Wasserball-Zweitligisten SpVg Laatzen. Der vor vier Wochen fristlos gekündigte Sportliche Leiter war (wie berichtet) aufgrund dieser Kündigung theoretisch nicht mehr im Amt hat dennoch die Mannschaft weiter auf den Wiederbeginn der Punktspielrunde Sonnabend bei Poseidon Köln vorbereitet Nachfolger Markus EIbrecht hat in dieser Woche die Trainingsleitung übernommen und wird in der Domstadt erstmals vom Beckenrand aus Regie führen. Henning zieht in Erwägung, wegen der Kündigung das Arbeitsgericht anzurufen.
Henning und die Mannschaft haben die fristlose Kündigung ignoriert und sich statt dessen gemeinsam vorbereitet. Der Vorstand der Sportlichen Vereinigung Laatzen hat dagegen nichts unternommen. Auf die Frage, weshalb nicht, gab Abteilungsleiter Heinz Scheibe keine Erklärung ab. Inzwischen ist Scheibe zurückgetreten.
Der Mannschaft war es in Schlichtungsgesprächen mit dem Vorstand nicht gelungen, eine Einigung zu erzielen; die Spieler hätten es gern gesehen, wenn die fristlose Kündigung zurückgenommen und der Trainer bis zum Saisonende im Amt bleiben würde. ,,Wir haben die Saison im Herbst gemeinsam begonnen und hätten sie gern gemeinsam zu Ende gebracht", sagte Mannschaftssprecher Andreas Politze. Daß die Mannschaft einen Boykott in Erwägung gezogen habe, wollte Politze weder dementieren noch bestätigen.
Bernd Stuckenberg, 1. Vorsitzender der SpVg Laatzen und selbst Mitglied der Abteilung Wasserball/Schwimmen, hat die Mannschaft aufgefordert, das Spiel bei Poseidon Köln mit Neutrainer Markus Elbrecht zu bestreiten.
Die persönlichen Konsequenzen bei Nichtantreten und der dann zu erwartenden Strafe durch die Mannschaftsmitglieder seien bekannt. Heiko Henning begründete seinen Verzicht damit, ,,daß endlich Ruhe in die Mannschaft kommen müsse." Er behält sich allerdings vor, vom Arbeitsgericht klären zu lassen, ob die fristlose Kündigung durch den Verein rechtmäßig sei. Eine Rückkehr auf den Trainerstuhl der SpVg Laatzen schließt Henning auch für den Fall aus, falls die Arbeitsrichter die außerordentliche Kündigung nicht anerkennen sollten.
Sportlich wartet auf die Sportliche Vereinigung Laatzen Sonnabend bei Poseidon Köln ein harter Brocken. Die Rheinländer verzeichneten zwar einen mäßigen Saisonstart, sind dennoch als Favorit anzusehen. Die SpVg Laatzen fährt ohne den momentan verreisten Torwart Stefan Dinse nach Köln. Daher wird möglicherweise Boris Selsemeyer (Jahrgang 1981) das Tor der Gelb-Weißen hüten.

(Quelle: Leinezeitung vom 13.2.98)


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