Champions League, 2. Spieltag

Vor dem 2.Spieltag der Champions League
Ein Blick über die Grenzen. Posillipo demonstriert Stärke

VON DR. GÜNTER SCHWILL

Keine Mannschaft in Europa feierte am Wochenende ein solches Schützenfest wie WF Spandau 04. Mit 21:4 (4:2,5:1,3:1,9:0) wurde Eintracht Braunschweig regelrecht versenkt. Statistisch gesehen fiel alle 80 Sekunden ein Treffer für den Deutschen Meister. War das nun eine gute Generalprobe für das schwere zweite Spiel in der Champions League, das am kommenden Sonnabend in Berlin gegen Posillipo aus Neapel stattfindet? In einigen Tagen wissen wir, was dieser Sieg wirklich wert war.

Posillipo empfing zur gleichen Zeit mit Tabellenführer RN Florentia einen weitaus schwereren Gegner. In dieser Prestigebegegnung ging es um die Platzierung für die bevorstehenden Playoffs. Florentia ist Spitzenreiter vor Rom, dann erst folgt Posillipo. Die Neapolitaner demonstrierten von Anfang an Stärke und entledigten sich ihrer Aufgabe mit Bravour. 8:5 (2:0,2:1,2:2,2:2) wurde einer der diesjährigen Topfavoriten auf den Meistertitel nach Hause geschickt. 4:1 stand es zum Seitenwechsel, im 4.Viertel bereits 8:3, ehe Florenz mit zwei abschließenden Toren das Resultat zum 8:5 verbesserte. Je zwei Tore für Posillipo schossen Kasas (zwei Viermeter) und Postiglione, je ein Tor erzielten Linkshänder Rath, Steinmetz, Silipo und Bencivenga. Beide Abwehrreihen glänzten, wodurch das Überzahlspiel nur je 33% an Ausbeute ergab (Posillipo 3/9, Florentia 2/12).

Vor der Reise nach Berlin muß Posillipo am Mittwoch noch in Bologna, beim Neuntplatzierten, antreten, wo ebenfalls zwei Ungarn spielen: Olympiasieger Gergely Kiss und Frank Toth. Von Bologna geht die Reise direkt nach Berlin weiter.
Die Spitzengruppe in Italien rückt durch die Niederlage der Florentiner sechs Spieltage vor Abschluß der Rundenspiele enger zusammen.

Die Tabellenspitze:
1. Florentia 43 Punkte
2. AS Roma 42 Punkte
3. Posillipo 41 Punkte
4. Recco 39 Punkte

Niederlage für Jug Dubrovnik

Spandaus anderer Gruppengegner Jug Dubrovnik hat am Wochenende einen Dämpfer hinnehmen müssen. Im Meisterschaftsspiel bei Mladost Zagreb gab es vor 1.500 Zuschauern eine 7:8 (1:3,2:2,3:3,1:0)-Niederlage, die sich bereits im ersten Viertel ankündigte. Bis auf 4:1 zog Mladost davon, ehe die Aufholjagd bei Jug einsetzte. Smodlaka und Fatovic, die beiden besten Wasserballer des Landes, waren je zweimal erfolgreich, zu wenig, um noch die Wende zu erzwingen. Mehr als der Anschlußtreffer zum 8:7 durch Medan wollte nicht mehr gelingen. Damit liegt Jug jetzt in der Meisterschaft bereits 4 Punkte hinter Mladost.

Die Tabellenspitze bei Abschluß der Hinrunde:
1. Mladost Zagreb 18:0 Punkte
2. Jug Dubrovnik 14:4 Punkte
3. Mornar Split 12:6 Punkte (+17)
4. Posk Split 12:6 Punkte (+15)

Die Rote Gruppe

In der Roten Gruppe der Champions League absolvierte Olympiakos Piräus einen besseren Spaziergang nach Thessaloniki. Bei Aris gewannen die von Dragan Matutinovic betreuten Athener ganz locker 14:6 (5:1,4:1,2:4,3:0). Der Kroate Teo Djogas mit 4 Treffern und Chatzitheodoros (3 Tore) waren die besten Schützen beim Sieger. Nach 14 von 22 Meisterschaftsspielen führt Olympiakos ungefährdet und weiterhin ungeschlagen.
Jetzt soll im zweiten Heimspiel gegen Olympic Nizza ein Sieg erzwungen werden, um chancenreich im Rennen zu bleiben.

Die Tabellenspitze:
1. Olympiakos Piräus 27:1 Punkte
2. Vouliagmeni 23:5 Punkte (+69)
3. Panathinaikos 23:5 Punkte (+62)
4. Ethnikos Piräus 19:9 Punkte

Diesen Sieg plant auch Ferencvaros Budapest gegen Becej, das im Auftaktspiel gegen Nizza beim 12:11 Schwächen gezeigt hatte. Allerdings ging die Generalprobe der Ungarn im Meisterschaftsspiel gegen den Tabellenführer Honvéd daneben. Vor einer stattlichen Kulisse von fast 1000 Zuschauern gewann Honvéd 8:6 (1:1,2:0,1:1,4:4) gegen Ferencvaros. Ausschlaggebend war die schlechte Überzahlausbeute von nur knapp 17% (2/12), während Honvéds Statistik bei 43% (3/7) lag.
Becej hat national keine Probleme und kann sich ganz auf die Verteidigung der Champions League konzentrieren. Der letzte ernsthafte Rivale Partizan Belgrad wurde mit 17:9 besiegt und muß damit einsehen, daß für ein weiteres Jahr an die Meisterschaft nicht zu denken sein wird.

(copyright by Dr. G. Schwill, 04. Februar 2001)


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