Griechenland: Olympiakos mit den Göttern
im Bunde
Entscheidung in Griechenland
VON DR. GÜNTER SCHWILL
(bezogen aus der Spandau-Homepage www.spandau04.de)
An Spannung nicht mehr zu überbieten, verlief das dritte
und entscheidende Spiel um die griechische
Landesmeisterschaft zwischen Olympiakos Piräus und
Vouliagmeni. Die Entscheidung fiel erst in der 3.Verlängerung
durch ein "Golden Goal" zugunsten von
Olympiakos. Chatzis hiess der glückliche Torschütze,
der zum 12:11 (1:2,2:3,4:3,3:2 - 1:0,0:1 - 1:0) einschoss
und damit für eine erfolgreiche Titelverteidigung sorgte.
Die ersten beiden Finalspiele waren jeweils knapp an die
Heimmannschaft gefallen, 7:6 für Olympiakos und 6:5 für
Vouliagmeni.
Über lange Phasen des Spiels sah es nicht nach diesem
Ausgang aus, denn Vouliagmeni hatte in den ersten beiden
Vierteln mehr vom Spiel, führte bereits 4:1 und ging zum
Seitenwechsel mit einem 2-Tore-Vorsprung mit 5:3 in die
Pause. Aber der Motivationskünstler Nikola Stamenic, der
frühere jugoslawische Nationalcoach auf der Bank von
Olympiakos, zog alle Register seines Könnens. Chatzis
schoss gleich zu Beginn des 3.Viertels zum wichtigen 4:5-Anschlusstreffer
und Giaukos glückte der Ausgleich zum 5:5. Über 6:6 zog
Vouliagmeni noch einmal in diesem torreichen Viertel
durch Santa und Aphroudakis mit 2 Toren davon, 6:8.
Olympiakos kam aber immer wieder heran und holte durch
zwei Treffer von Chatzitheodorou die wichtige 10:9-Führung
für Olympiakos heraus. Doch dem Neugriechen Santa glückte
noch kurz vor Schluss der Einstand, 10:10, Verlängerung!
Erneute Führung, 11:10 durch Penalty, Torschütze zum fünften
Mal in diesem Spiel Chatzitheodorou. Vor Ablauf der
zweiten Verlängerung aber erneuter Ausgleich durch
Aphroudakis, 11:11.
Nun begann das Lotteriespiel des "tödlichen
Schusses". Olympiakos stand mit den Göttern im
Bunde, Chatzis gelang nach 99 Sekunden die Entscheidung.
Jubel bei Olympiakos Piräus, zum 14. Mal in der
Vereinsgeschichte wurde der nationale Titel erobert. Eine
lange Erfolgsreihe besteht nun seit der ersten
Meisterschaft im Jahr 1933. An die beste Zeit, die 90er
Jahre mit 5 Erfolgen, wurde jetzt nahtlos angeknüft. Nur
Rekordmeister Ethnikos Piräus, der Nachbar und diesjährige
Pokalsieger, führt noch mit Längen die Ehrentafel an.
Er verzeichnet in der seit 1928 stattfindenden
Griechischen Meisterschaft bereits 35 Erfolge.
Bitter für Vouliagmeni: Dem Titel nahe, steht der
dreimalige griechische Meister in diesem Jahr mit leeren
Händen da. Es bleibt die LEN-Trophy. Sie dient als nächstes
Ziel. Erfahren im Europacup ist Vouliagmeni hinreichend.
1996/97 gelang es dieser Mannschaft als erster
griechischen Mannschaft überhaupt, einen Cup, den der
Pokalsieger, nach Athen zu holen. Auch Olympiakos greift
nun nach Höherem. "Wir streben einen europäischen
Titel an", liess sich der Held des Abends, der fünffache
Torschütze Theodoros Chatzitheodorou, vernehmen.
Die besten Torschützen:
Olympiakos: Chatzitheodorou (5, davon 2 Viermeter),
Chatzis (3) und Thomakos (2).
Vouliagmeni: Santa (5) und Aphroudakis (3).
copyright by Dr. Günter Schwill,
4.Juli 2000
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