DSV-Wasserballer peilen eigene Vermarktung an

Fernsehvertrag ARD/ ZDF bleibt großer Streitpunkt

VON CLAUS BASTIAN.
Leipzig/ Karlsruhe. Die Sparte Wasserball im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) will mit einer Medienoffensive ihre längst überfällige Medienoffensive gezielt vorantreiben. Für diese Zielsetzung des Fachspartenleiters Ewald Voigt-Rademacher (Dielheim/ Baden) gab es einhellige Zustimmung durch den DSV-Fachausschuß bei der regelmäßigen Frühjahrstagung in Leipzig.
Der 43jährige Karlsruher Unternehmensberater will mit Partnern aus Hildesheim für den Wasserballsport in Deutschland im Internet ein neues Medium auf den Weg zum erfolgreichen Sponsoring aufbauen. Dabei sollen der ältesten olympischen Mannschaftssportart auch Video und Audio zur Verfügung stehen.
"Wir wollen in diesem Medium dank unserer Strategie möglichst als Erste auf dem Markt sein", erläutert der "Chef" der DSV-Wasserballer. Nach einer ersten Demonstration Ende Mai am Rande der Pokal-Endrunde in Krefeld will Voigt-Rademacher dann im Herbst die abschließende Etappe seiner Pläne verwirklicht haben. Als Endziel wird eine "M & M - Wasserball AG" angepeilt.
Für Dr. Klaus Nottrodt als Verantwortlichen für den Wasserball in der DSV-Geschäftstelle in Kassel könnte das der große Wurf werden.
Als Hemmschuh sieht die Wasserballführung freilich nach wie vor den Fernsehvertrag des DSV mit ARD/ ZDF, der vor allem den Vereinen der Bundesliga eigene Rechte in dieser Sparte verwehrt.
Daher gibt es die klare Forderung, den Wasserball als feste Größe im Finanzrahmen und mit Sendegarantie zu verankern oder die Herauslösung der Bundesligavereine aus dem Vertrag.

Im Rahmen der sporttechnischen Beratungen wurde für den Bereich der Fortbildung durch das zuständige Gespann Firoiu/ Bruckert ein Großseminar für Wasserbaltrainer vom 15. bis 17. Oktober in Leverkusen angekündigt, Hauptreferent wird der weltweit bekannte und derzeit in Italien als Nationalcoach tätige Ratko Rudic sein. Schwierigkeiten rund um das neue Zweitstartrecht gibt es nach wie vor, so daß darüber im Herbst erneut zu beraten sein wird.
Die Altersklasse der A-Jugend wird mit Beginn der nächsten Saison auf drei Jahrgänge verlängert und umfaßt damit auch Spieler bis 19 Jahre.
In den Vorrunden der deutschen Meisterschaften aller Jugendklassen bliebt es bei den bisherigen Quoten für je vier Vereine aus Nord, Ost Süd und West.
Für die jeweils drei Besten der Endrunden gibt es als neuen Anreiz einen finanziellen Zuschuß für die Jugendarbeit des jeweiligen Vereins.

Zu den Vorschlägen über die im Grundsatz befürwortete Verkleinerung der beiden Spielklassen der Bundesliga erwartet der Fachausschuß eine konkrete Aussage der Vereine auf ihrer Zusammenkunft Ende Mai.

(12.04.1999)


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