Europameisterschaft,
2.Tag
Ungarn
hält "Angstgegner" Spanien auf Distanz
Tamas Kasas erzielt drei Treffer
VON DR. GÜNTER SCHWILL

13 Ungarn, zum Schwur zusammengerückt (Photo: Dr.
G. Schwill)
Welche Kulisse in
Budapest! 10.000 Zuschauer kamen zum Vorrundenspiel
zwischen Ungarn und Spanien, den beiden erfolgreichen
Wasserballnationen des letzten Jahrzehnts. Mit 7:5 (1:0,2:3,3:0,1:2)
behielten diesmal die Magyaren die Oberhand gegen ihren
"Angstgegner" von der Iberischen Halbinsel.
Tamas Kasas
eröffnete nicht nur den Torreigen, sondern erzielte auch
zwei weitere wichtige Treffer im dritten Viertel zur
entscheidenden Führung zum 4:3 und 6:3. Vor allen Dingen
sein überraschender Rückhandwurf beim Freiwurf von der
7-m-Linie pfiff Jesus Rollan, dem spanischen
Weltklassetorwart, scharf am Kopf vorbei ins Netz. Daß
Kasas alle vier Anschwimmen gegen die gewiß nicht
langsamen Spanier meist deutlich gewann, zeigt seine
besonderen Qualitäten. In der kommenden Saison wird auch
Rollan in Italien bei Recco spielen. Dann soll Posillipo,
die Wahlheimat von Kasas, in der Meisterschaft
herausgefordert werden.
Das Manko
der Spanier in diesem Spiel lag in der Chancenausnutzung
beim Powerplay. Nur ein Tor von sechs Gelegenheiten war
einfach zu wenig. Fast umsonst hatte Ivan Perez nach
Leibeskräften für "Bewegung" gesorgt. Drei
spanische Gegentore im zweiten Viertel zur 3:1-Führung
kosteten Torwart Zoltan Kósz den Kopf. Trainer Dr. Kemény
kannte keine Gnade. Vom 3.Viertel an spielte Torwart-Rivale
Szecsi, der seine Sache gut machte.
Zoltan Kósz,
die Nummer 1 von Sydney, wurde ausgetauscht (Photo:Dr. G.Schwill)
In der Gruppe
B, der deutschen Gruppe, wurden die meisten
Prognosen über den Haufen geworfen. Deutschland zeigte
ein Spiel mit zwei Gesichtern. Drei Viertel lang baute
die Slowakei ihre Führung kontinuierlich bis auf 7:4
aus, ehe ein furioses Finale der Deutschen das Ergebnis
noch umkehrte. Durch fünf Tore bei nur einem
Gegentreffer lag Deutschland plötzlich in Führung gegen
die am Vorabend gegen Kroatien so glanzvoll aufgetretenen
Slowaken. Sekunden nur vor dem Ende fiel dann doch noch
der Ausgleich zum 9:9. Damit bleibt die Slowakei im Kampf
um einen Viertelfinalplatz vor Deutschland.
Dierolf mit
drei Toren war der beste deutsche Schütze. Ihm folgten
Politze und Wolthan (je 2) sowie Weissinger und Mackeben.
Ganz großen Rückhalt gab der Spandauer Torhüter
Alexander Tchigir seinem Team.
Unerwartet
kam der Sieg Griechenlands mit 10:7 über Rußland.
Wieder schoß Chatzitheodorou 2 Treffer, nur Kalakonas übertraf
ihn diesmal mit 4 Toren. Die Russen hatten sechs
verschiedene Schützen, nur Zinnurov traf doppelt.
Kroatien
brachte Frankreich die zweite zweistellige Niederlage bei
(12:3) und machte die Schmach der historischen Niederlage
vom Vortag gegen die Slowakei, der ersten überhaupt,
wieder vergessen.
Erwähnt
werden muß der fabelhafte Kampfgeist der deutschen Frauen-Nationalmannschaft
im Spiel gegen den Europa- und Weltmeister
Italien. Nach verschlafenem Start (0:5) steigerte sich
das Team von Trainer Marcel ter Bals zu einem 7:9-Achtungserfolg.
Stellenweise geriet Italien unter großen Druck. Andrea
Bonenberger (4 Tore) und Stefanie Schindelbauer (2)
gefielen besonders.
Stefanie
Schindelbauer (Photo: Dr.G.Schwill)
Alle Ergebnisse:
Gruppe
A: NED-ITA 4:10 - JUG-ESP 9:7
- ROM-HUN 5:12
ROM-ITA 4:9 - ESP-HUN 5:7 - JUG-NED
10:7
1. |
Italien |
2 |
19:8 |
4:0 |
2. |
Ungarn |
2 |
19:10 |
4:0 |
3. |
Jugoslawien |
2 |
19:14 |
4:0 |
4 |
Spanien |
2 |
12:16 |
0:4 |
5. |
Niederlande |
2 |
11:20 |
0:4 |
6. |
Rumänien |
2 |
9:21 |
0:4 |
Gruppe B:
FRA-RUS 4:13 - GER-GRE 4:7, CRO-SVK 9:10
CRO-FRA 12:3 - GER-SVK 9:9 - GRE-RUS
10:7
1. |
Griechenland |
2 |
17:11 |
4:0 |
2. |
Slowakei |
2 |
19:18 |
3:1 |
3. |
Kroatien |
2 |
21:13 |
2:2 |
4. |
Russland |
2 |
20:14 |
2:2 |
5. |
Deutschland |
2 |
13:16 |
1:3 |
6. |
Frankreich |
2 |
7:25 |
0:4 |
Frauen
Gruppe
A
Deutschland
- Italien 7:9 (0:4,3:2,2:1,2:2)
Griechenland
- Russland 6:7 (2:0,3:3,1:1,0:3)
Gruppe
B:
Frankreich
- Niederlande 2:10 (0:3,2:3,0:1,0:3)
Spanien -
Ungarn 4:14 (2:3,1:2,0:5,1:4)
(copyright
by Dr. Günter Schwill, 17. Juni 2001 )
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