Europacup - Zwischenbilanz

Griechenland - Die neue Hochburg in Europa
VON DR. GÜNTER SCHWILL

"Zehn kleine Negerlein, ......" Diese Melodie wäre anzustimmen beim Blick auf das Teilnehmerfeld im Wasserball - Europacup. Von ursprünglich 76 gestarteten Vereinen bei den Männern liegen jetzt nur noch 10 Mannschaften im Rennen. Dazu kommen zwei abgeschlagene und chancenlose Teams aus der Champions League, die noch zwei Rundenspiele zu absolvieren haben. Um den Gewinn eines der drei Cups (Champions-Trophäe, Pokalsieger-Cup und LEN-Trophy) bewerben sich de facto nur noch 10 Mannschaften.

Wer sind diese Spitzenmannschaften und aus welchen Ländern kommen sie?

Erstmals in der nun 36jährigen Geschichte des Wasserball-Europacups dominiert Griechenland. Mit drei Mannschaften, in jedem Wettbewerb eine, ist Hellas plötzlich das erfolgreichste Land in Europa. Je zwei Mannschaften sind noch aus Kroatien und Ungarn im Rennen. Rußland, Italien und Jugoslawien vervollständigen das Zehnerfeld mit je einer Mannschaft. Wasserball ist in den süd-ost-europäischen Raum gewandert!

Wie sind nun die Prognosen für die drei Titel?

Der interessanteste Cup ist natürlich die Champions League, der Wettbewerb der Landesmeister. In der "Roten Gruppe" stehen die beiden Teilnehmer für das "Final Four" bereits fest. Es sind Dinamo Moskau und Posk Split, das in dieser Saison unter dem Namen seines Sponsors antritt. Hier ist nur noch die Plazierung interessant, da der Gruppensieger im Halbfinale auf den Zweitplazierten der Parallelgruppe, der "Blauen Gruppe", stößt. In dieser Gruppe ist noch alles möglich. Der ursprünglich haushohe Favorit VK Becej ist durch die Kriegsereignisse in seiner Heimat Jugoslawien massiv betroffen. Es grenzt schon an ein Wunder, daß in solchen Zeiten überhaupt noch Sportverkehr betrieben wird. Im letzten Spiel in Athen gab es fast folgerichtig die erste Niederlage gegen Vouliagmeni, wodurch alle vier Mannschaften dieser Gruppe wieder im Rennen sind. Am schlechtesten stehen dabei plötzlich die Chancen des zweifachen Europacup-Champions Posillipo Neapel. Zweimal müssen die Neapolitaner noch nach Athen reisen. Zuerst im Rückspiel gegen Becej (ein Spiel auf neutralem Boden), dann gegen Vouliagmeni. Mindestens ein Sieg ist für die Italiener vonnöten. Der Vierte dieser Gruppe, Vasutas Budapest, hat noch zwei Heimspiele und kann durchaus auf 6 Punkte kommen. Diese 6 Punkte hat Becej heute schon, während Posillipo und Vouliagmeni jeweils 4 Zähler aufweisen. Für Spannung

(15.04.1999)