Bei 15.000 $ Preisgeld lagen die Nerven bloß

 

von Dr. Günter Schwill
Das alte Sprichwort "Geld verdirbt den Charakter" erlebte beim mit 15.000 $ Preisgeld ausgestatteten "1. Atlantis Alliance Cup" eine Neuauflage, als die 7 besten kanadischen und nordamerikanischen Teams in Toronto drei Tage lang um Geld und Ansehen kämpften.
Beim Spiel um Platz 3 zwischen dem USA-Meister "New York Athletic Club" und dem westkanadischen "Pacific Storm" aus Vancouver, Dritter der Kanadischen Meisterschaft, gab es einen Spielabbruch bereits im ersten Viertel. Ein Faustschlag eines Amerikaners über Wasser hatte dessen Ausschluß ohne Ersatz zur Folge. Der New Yorker Coach sah daraufhin keinen Sinn in der jetzt ungleichen Partie und brach zum Entsetzen der vielen Zuschauer und einer anwesenden Fernsehstation das Spiel einfach ab. Ein Skandal mit sicherlich schwerwiegenden Folgen!
Ähnliche Vorgänge hatte der Schriftsteller Friedrich Torberg, selbst Wasserball-Nationalspieler, früher sinngemäß kommentiert: "...derartige Spiele werden anschließend in der Botschaft entschieden."
Turniersieger wurde Kanadas Landesmeister "Calgary Renegades" mit 4:3 gegen den US-Vizemeister "Newport Water Polo Club" aus Los Angeles. Der Sieger, bei dem Torwart Garret Head und Kent Hardisty (2 Tore im Finale) als beste Turnierspieler ausgezeichnet wurden, gewann 10.000 $ Preisgeld.
Für Spannung ist nach diesen Vorfällen von Toronto gesorgt, wenn sich die USA und Kanada in der letzten Juliwoche in Winnipeg bei den Pan-Am-Games wiedersehen. Nur der Turniersieger erhält das Ticket für die Olympischen Spiele in Sydney, und das kann Gold wert sein.
(20.01.1999)


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