Esslingen - Am Wochenende startet die Wasserball-Bundesliga der Frauen in die neue Saison. Dem SSV Esslingen macht ein Problem zu schaffen: Spielmacherin Katrin Dierolf ist nur noch bis Weihnachten am Ball. Die Nationalspielerin hat ein Stipendium an der Universität in Los Angeles erhalten. Am 1. Januar fliegt sie nach Kalifornien - zum Betriebswirtschaftsstudium und zum Wasserballspielen. Die letzten Saisonspiele im Frühjahr will die 20-Jährige dann wieder für Esslingen bestreiten. In den USA sind zu dieser Zeit Semesterferien. ¸¸Da ich dort in einer Unimannschaft spiele, kann ich ohne Probleme in der Bundesliga antreten'', sagt Katrin Dierolf. Es ist der Spielmacherin anzumerken: Es fällt ihr schwer, das Team des SSVE im Stich zu lassen.

Schließlich steht und fällt das Spiel der Esslingerinnen mit Katrin Dierolf. Ihren Vater und Trainer Gerhard Dierolf plagen vor dem Bundesligastart gegen Neuling SG Wuppertal FWT (Samstag, 18 Uhr) und gegen Telekom Post SG Köln (Sonntag, 14 Uhr) im Merkelschen Hallenbad noch andere Sorgen. Carola Orszulik erwartet ein Kind, Torfrau Anita Pesic studiert Zahnmedizin in München und fehlt zumindest beim Training.

Dafür soll die bereits im Nationalteam eingesetzte Michaela Nossek zur Führungsspielerin werden. Ansonsten hat in Esslingen der Nachwuchs gute Karten. Ein Quartett des SV Cannstatt will zum SSVE wechseln - alle 15 und 16 Jahre alt. ¸¸Dann haben wir genügend Spielerinnen für die Bundesliga'', sagt der 57 Jahre alte Dierolf, für den es nur ein Ziel gibt: ¸¸Alles andere als der Klassenerhalt interessiert mich nicht.''

Das müsste machbar sein. In der vergangenen Runde landete Esslingen in der elf Mannschaften umfassenden Liga auf dem siebten Platz. Einen Absteiger gab es nicht. Im Gegensatz zu dieser Runde: Der Tabellenletzte der nunmehr zwölf Clubs muss eine Etage tiefer.

(Stuttgarter Zeitung 11.11.99)