Champions League-6. Spieltag

Berichte von den Spielfeldern

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Blaue Gruppe:

Bis zum letzten Spieltag blieb in dieser Gruppe die Spannung erhalten. Am Ende hatten Posillipo und Becej die Nase vorn.

Vasutas Budapest - Naftagas Becej 7:7 (2:2,2:2,1:1,2:2)

Der ungarische Meister vergab die große Chance, im letzten Spiel noch aus eigener Kraft das "Final Four" zu erreichen, er scheiterte wie in den beiden Vorjahren.
Mit drei Toren Unterschied mußte Vasutas gewinnen, um das "Wunder" noch zu vollbringen, äußerst schwer gegen sieben jugoslawische und zwei ungarische Nationalspieler im Team von Becej. "Es ist unmöglich, aber wir werden gewinnen!" beschwor der ungarische Coach György Gerendás vor Beginn noch einmal seine Mannschaft. Und 1800 Zuschauer hofften mit ihm.

Das Spiel war ausgeglichen, alle Spielviertel endeten unentschieden. Nur im 2.Viertel kam kurzzeitig Hoffnung auf, als Tamás Dala und Attila Varjas zur 4:2-Führung einschossen, doch noch vor der Pause war der Ausgleich wiederhergestellt. Daß am Ende wenigstens die Ehre mit dem 7:7-Unentschieden gerettet wurde, war noch einmal dem überragenden Dala zu verdanken, dem eine halbe Minute vor dem Ende der Partie der Ausgleich gelang.

Der enttäuschte Trainer Gerendás: "In Athen hat man uns zwei Punkte geraubt, deshalb mußten wir hier mit 3 Toren Unterschied gewinnen."
Becej-Trainer Goran Radjanovic: "BVSC hat gut gespielt, aber auch mit meinem Team bin ich sehr zufrieden". Und Balázs Vincze schloß an:" Wir haben gekämpft, um das Final Four zu erreichen".

Die Tore für Vasutas: Dala (2), Zoltán Németh (2) Märcz (1), Ibolya (1), Varjas (1).
Die Tore für Becej: Krsztnovic (2), Uzkokovic (2), Sapic (2), Balázs Vincze (1).
Überzahlspiel Vasutas 11/4, Becej 12/6.
Schiedsrichter: Afanasiev (Rußland) und Borrell (Spanien)

Vouliagmeni Athen - Posillipo Neapel 6:7 (1:2,3:1,1:1,1:3)

Mit dem hart erkämpften 7:6-Erfolg in Athen mehrte Posillipo das Ansehen des italienischen Wasserballsports in Europa, da hiermit zum dritten Mal nacheinander das "Final Four" erreicht wurde. Nur gut, daß Trainer Paolo De Crescenzo seiner Mannschaft kein Wort von der exemplarischen Bestrafung seines Verbandes verriet, als sie gegen Vouliagmeni das Spiel begann. Wer weiß, welche Folgen die gerade eingetroffene Nachricht verursacht hätte.

Bis zum Schlußviertel behielt Vouliagmeni eine kleine Option (5:4), sich selbst zu qualifizieren. Überragend spielte der US-Amerikaner Chi Kredell, der drei Treffer markierte. Dagegen lag George Afroudakis gut bewacht "an der Kette". Mit einem eindrucksvollen Schlußspurt, in dem Bencivenga glänzte, als er das Siegtor erzielte, konnte Posillipo als Sieger das Wasser verlassen, was vor den Italienern weder Vasutas noch Becej gelungen war. Wieder hatten die Griechen in der kleinen Halle, die nur 400 Zuschauern Platz bietet, ihr Glück versucht, diesmal vergebens.
Erstmals war Franco Porzio als Teamchef bei Posillipo dabei. Noch im Vorjahr hatte er als Spieler die Champions League gewonnen, ein gutes Omen?

Die Tore für Posillipo: Bencivenga (4), Kasas (1), Silipo (1), Mannai (1).
Die Tore für Vouliagmeni: Kredell (3), G.Afroudakis (1), Mazis (1), Buluguras (1).
Überzahlspiele/Tore: Posillipo 8/4, Vouliagmeni 10/4.
Schiedsrichter: Klaric (Kroatien) und Moliner (Spanien)

Rote Gruppe:

In dieser Gruppe hatten sich schon vorzeitig Dinamo Moskau und Posk Split für das Endturnier qualifiziert. Mit zwei Auswärtssiegen bestätigten sie ihre Überlegenheit auch am Schlußtag, der nur noch über den Tabellenplatz entschied.

CN Catalunya Barcelona - Dinamo Moskau 7:9 (1:1,4:4,0:2,2:2)

Catalunya hielt das Spiel lange Zeit offen und war im letzten Viertel beim 7:7 einem Sieg nahe, doch zwei Kontertore in der Schlußphase sicherten Moskau den fünften Erfolg bei sechs Spielen. Dinamo konnte die Tabellenspitze behaupten, da das Torverhältnis durch den hohen Sieg gegen Split besser war als das der Kroaten.

Die Tore für Dinamo: Blachov (3), Chomajidze (2), Arychov (1), Konstantinov (1), Latsev (1), Itsev (1).
Die Tore für Catalunya: Sanz (2), Abarca (1), Serracanta (1), Pedro Garcia (1), Arévalo (1), Jordi Garcia (1).
Schiedsrichter: Nonnekes (Niederlande) und Aglialoro (Italien)

Olympic Nizza - Splitska Banka Split 8:10 (2:3,3:3,1:3,2:1)

Split tat gegen den Gruppenletzten Nizza nicht mehr, als zum Sieg erforderlich war. Mit Ausnahme einer katastrophalen Vorstellung in Moskau (4:10) wurden alle fünf restlichen Spiele in dieser Gruppe gewonnen. Mit 10 Punkten erreichte das von Dragan Matutinovic betreute Team schon vorzeitig das Endturnier, um dessen Ausrichtung sich Split vergeblich bemüht hatte. Das Halbfinale in Neapel muß Split gegen den Gastgeber Posillipo bestreiten.
Für Nizzas Stürmerstar Emmanuel Ducher findet die nächste Herausforderung auch in Neapel statt, beim ALL Star Game am kommenden Montag (17.Mai) in der Weltauswahl.

Final Four am 4./5. Juni 1999 in Neapel

Halbfinale:

Posillipo - Split
Becej - Dinamo Moskau

(14.05.1999)


Startseite News