Champions League, Schlussrunde 1.Teil

Spandau nach grossem Kampf noch abgefangen

VON DR. GÜNTER SCHWILL


Europa hatte seine Wasserball-Schau. Über zehn spannende Wochen hinweg setzten sich - mehr oder weniger beschwerlich - die vier Besten der Besten in zwei Doppelrunden durch. Sie qualifizierten sich für das "Final Four", die absolute Topveranstaltung zur Ermittlung des europäischen Vereinsmeisters für das Jahr 2000.
Eine gute und eine schlechte Nachricht aus deutscher Sicht. Nach zwei Jahren Abwesenheit in der Champions League war der Deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04 wieder mit von der Partie, sogar mit ansprechenden Leistungen. Aber es reichte nicht, an die 80er Jahre anzuknüpfen, als Spandau Europas dominierende Mannschaft war. Doch mit dem Neubeginn unter Trainer Peter Röhle wurde eine neue Ära eingeleitet.
Für dieses Jahr ist das Europa-Abenteuer für Spandau beendet. Nach sechs Spielen in der Champions League stehen ein Sieg, ein Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche. Beim abschliessenden 9:11 (3:3, 1:4, 2:1, 3:3) gegen Spartakus in Wolgograd gab sich Spandau erst in den letzten beiden Minuten geschlagen. Zuvor war eine Aufholjagd nach einem verkorksten 2. Viertel (1:4) mit dem Ausgleich zum 9:9 knapp dreieinhalb Minuten vor Schluss belohnt worden. Beim offenen Schlagabtausch danach, bei dem beide Teams den Sieg wollten, bekamen die Russen zwei Überzahlspiele, schossen daraus das 10:9 und in der Schlusssekunde durch Mannschaftskapitän Zinnurov, dreimal an diesem Tag erfolgreich, sogar noch das 11:9. Spandauer Torschützen waren Andruszkiewicz, Elke, Schertwitis und Pohlmann (je 2) sowie der junge Andreas Schlotterbeck mit seinem ersten Champions-League-Tor.
Nicht diese Niederlage schmerzt die Spandauer, sondern der vergebene Heimsieg gegen Mladost Zagreb, mit dem Spandau den Kreis der vier Besten erreicht hätte. Aber an jenem 11. März in Schöneberg gelang den Wasserfreunden zu wenig, um eine professionelle Mannschaft aus Kroatien zu schlagen.
In der Abschlussbegegnung der Roten Gruppe zwischen Mladost und Becej gab es ein Desaster für die Hausherren, die erneut ohne ihren "trouble maker" Dubravko Simenc antraten und dafür 5:10 (1:3, 0:4, 2:2, 2:1) vorgeführt wurden. Trotzdem haben sich beide Mannschaften für die Endrunde qualifiziert, in der die Karten noch einmal neu gemischt werden.

Die Ergebnisse des Schlusstages der Roten Gruppe:

Spartakus Wolgograd - WF Spandau 04 11:09 (3:3, 4:1, 1:2, 3:3)
Mladost Zagreb - VK Becej 05:10 (1:3, 0:4, 2:2, 2:1)

Die Abschluss-Tabelle:

1. VK Becej * 6 5-1-0 61:34 11:1
2. Mladost Zagreb * 6 3-0-3 40:39 6:6
3. Spartakus Wolgograd 6 2-0-4 40:53 4:8
4. Wasserfreunde Spandau 04 6 1-1-4 36:51 3:9

* Für das Final Four am 26./27.Mai 2000 qualifiziert.

copyright by Dr. Günter Schwill (9.4.2000)


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