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Len-Trophy, Qualifikationsrunde in
Moskau

SV Cannstatt: Trip ins Ungewisse

Wasserball in Stuttgart - eigentlich nichts Besonderes. Der SV Cannstatt ist seit Jahren eine feste Größe in der Bundesliga. Und doch ist die Reise nach Moskau, die das Team von Trainer Henry Thiedke am heutigen Donnerstag in Echterdingen antritt, außergewöhnlich: Der SV Cannstatt ist Stuttgarts einziger Ballsportverein, der in dieser Saison im Europapokal zugange ist. Gegner beim "Abenteuer Len-Trophy'' sind CSK Moskau, Tivoli Ljub-ljana (Slowenien) und CN Neptune Tourcoing (Frankreich).

"Wir haben keine Ahnung, was uns erwartet'', sagt Imre Szerdahelyi. Moskau gilt als Favorit. Maltas Vertreter SC Marsascala, das vermeintliche Leichtgewicht, zog zurück, weshalb das Turnier zwei Tage verkürzt wurde. Dennoch erhielt der SVC eine Rechnung über die stornierten Übernachtungen. Das Visum kostet 235 Mark - pro Mann. "Als die gemerkt haben, dass wir Sportler sind, haben sie 40 Mark draufgeschlagen'', schimpft Wasserballwart Jerg Reuschlen und denkt an eine Protestnote an den Europäischen Schwimmverband. Denn einen Spielplan rückten die Russen bis heute auch nicht heraus. Alles in allem dürfte der Trip 25000 Mark verschlingen - bei einem Bundesligaetat von 200000 Mark. "So viel, wie der Verein für uns tut, müssen wir einfach weiterkommen'', sagt Kapitän Jürgen Rüdt (Baumann-Foto). Thiedke hofft gegen Ljubljana und Tourcoing auf die Punkte für Platz zwei, der fürs Weiterkommen reicht. Damit der SV Cannstatt einzigartig bleibt - als Stuttgarts einziger Europapokalclub.

(Stuttgarter Zeitung, Hans-Peter Sick 28.10.1999)


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