Olympia-Qualifikation, Teil II

Die Nationalspieler aus Spandau


VON DR. GÜNTER SCHWILL


Wasserfreunde Spandau 04 stellt mit fünf Spielern nahezu die halbe Nationalmannschaft. Von ihnen hat nur Torwart Alexander Tchigir bisher schon Olympia-Erfahrung. Er startete 1992 als 23jähriges grosses Torwarttalent in Barcelona für die GUS (Nachfolgestaaten der Sowjetunion) und gewann mit seinem Team die Bronzemedaille gegen die USA.
Nach seiner Übersiedlung nach Deutschland mit Stationen in Uerdingen und Würzburg kam er 1998 nach Berlin und spielt seither als Torwart Nr. 1 in Deutschland. Er zählt zu den besten Torleuten der Welt. Bei der EM in Florenz wurde er in die Europa-Auswahl gewählt.
Patrick Weissinger, Jahrgang 1973, Sportstudent an der Humboldt-Universität und Spandauer Mannschaftskapitän, , verpasste die Olympia-Teilnahme 1996 in Atlanta ganz knapp. Von den 15 Spielern des Kaders wurde er in letzter Minute von Nicolai Firoiu nicht für die Olympia-13 nominiert. Seit 1993 bei Spandau, gewann er bisher 6 Deutsche Meisterschaften.
Thomas Schertwitis, 27jähriger Jurastudent, kam 1993 aus Alma Ata. Er spielte bei Neukölln und Spandau und ist seit April 1998 deutscher Nationalspieler. Wie Tchigir begann er seine Karriere als Nationalspieler für Deutschland zeitgleich mit der internationalen Feuertaufe des jetzigen Bundestrainers Uwe Sterzik beim 8-Nationen-Turnier Ostern 1998 in Frankreich.
Nationalspieler Nummer 4 ist Jens Pohlmann. Der erst 21jährige Philosophiestudent war schon als Jugendlicher in den Auswahlmannschaften des Deutschen Schwimm-Verbandes vertreten, so als Kapitän bei der 6. Jugend-EM 1995 in Esslingen, bei der Junioren-EM 1996 in Istanbul und bei der 9.Junioren-WM 1997 in Havanna. Er gewann bisher zwei Deutsche Meisterschaften mit Spandau und war an der EM in Florenz beteiligt.
Jüngster deutscher Nationalspieler wird der gebürtige Däne Lasse Noerbaek. Der 30jährige selbständige Graphik-Designer sucht mit der Olympia-Teilnahme die Krönung seiner Wasserball-Laufbahn und liess sich deshalb im Vormonat naturalisieren. Noerbaek bestritt zwar 80 Länderspiele für Dänemark, hatte aber mit dieser Mannschaft keine Chance zur Olympia-Qualifikation gehabt. Seit acht Jahren in Berlin, gewann er bisher 7 Deutsche Meisterschaften mit Spandau. Sein Einstand im Team der Deutschen Nationalmannschaft wird die Begegnung auf Teneriffa Anfang April gegen die Inselmannschaft der Kanaren, dann das 8-Nationen-Turnier in Nizza.

Einen Hochkaräter hat Spandau noch mit dem 29jährigen Alexander Elke der Nationalmannschaft angeboten. Das Einbürgerungsverfahren läuft zwar noch, gestaltet sich aber schwierig. Bis zur Qualifikation dürfte die Zeit zu knapp werden. Trotzdem braucht Elke seine Olympia-Hoffnungen nicht zu begraben. Er könnte über den Titel des Asienmeisters mit seinem Heimatland Kasachstan seine Spandauer Clubkameraden in Sydney wiedersehen. Bei der Asien-Meisterschaft im Vorjahr in Bangkok gewann Kasachstan den Titel, Elke wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.

Es folgt Teil III und Schluss.

(20.03.2000)


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