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Obenauf: Die A-Jugend von Waspo haben sich für die Deutsche Meisterschaft einiges vorgenommen     Foto: Kinsey

Sören Mackeben ist Regisseur und Hoffnungsträger der Waspo-Jugend

Lehrer setzen auf die Hilfe eines Schülers

VON GERD KUJATH

Hannover. Die von Waspo seit Jahren konsequent betriebene Förderung des Wasserball-Nachwuchses wird an diesem Wochenende auch vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) gewürdigt. Die Lindener wurden mit der Ausrichtung der deutschen A-Jugendmeisterschaft betraut.

Teilnehmer sind neben den Gastgebern Spandau 04, Poseidon Hamburg, SV Wedding, Würzburg 05 und Wasserfreunde Wuppertal. Durch den Modus jeder gegen jeden kommt es an den drei Tagen zu 15 Spielen, was nicht nur für die beteiligten Mannschaften, sondern auch für Waspos zahlreiche Helfer einige Belastungen mit sich bringt.,, Ohne das Engagement unserer Mitglieder wäre diese Großveranstaltung gar nicht zu realisieren", sagt deshalb die 1. Vorsitzende Inge Decker-Dohme.

Allerdings möchte Waspo nicht nur Komplimente für einen reibungslosen Organisationsablauf bekommen. Auch sportlich gedenkt der Klub, ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabe mitzusprechen. Trainer Marcus Elbrecht, der das Gros der 17- und l8jährigen seit 1992 betreut. betont zwar. daß seine Zielsetzung ein Platz unter den ersten drei sei, doch die Systematik und Akribie mit der er unter Mithilfe des Bundesligacenters Jan Müglich als Kotrainer die Jugend auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet, läßt durchaus mehr erhoffen. Wie diese beiden Lehramtsstudenten ihre abschließenden Übungseinheiten vor dem Endrundenturnier gestalten, vermittelt den Eindruck, sie betrachteten die Spiele um die Meisterschaft als die entscheidende Unterrichtsprobe für das zweite Staatsexamen.

Um für diese Mühen womöglich genauso wie die Spieler von den DSV-Gewaltigen die Siegermedaille umgehängt zu bekommen, sind sie aber vor allem auf die Hilfe von Humboldt-Schüler Sören Mackeben angewiesen. Dieser ist nicht nur Kapitän, Regisseur und Kopf der anderen Hoffnungsträger, sondern hat sich in der vergangenen Saison bereits mit 17 Jahren einen Stammplatz in der A-Mannschaft von Chefcoach Bernd Seidensticker erobert. Somit ist er eher Müglichs Kollege als dessen Schützling. ,,Autoritätsprobleme gibt es deswegen aber nicht", versichert Müglich. Außer Mackeben haben auch die gleichaltrigen Daniele Polverino und Michael Rademacher schon Bundesligaluft geschnuppert.

Titelfavorit, erklären die Trainer, sei dennoch der Nachwuchs von Rekordmeister Spandau 04, der auf dem Weg in die Endrunde alle Partien gewann und Waspo bei der Norddeutschen Meisterschaft auf Platz zwei verwies. Allerdings fehlten bei dieser Vorausscheidung mit Jörg Hehne und Philipp Gatzemeier zwei Akteure der Anfangsformation, die als nächste in Seidenstickers Bundesligakader aufrücken werden. Darüber hinaus bürgt allein schon familär bedingt Nils Frank, der einer der beiden Hildesheimer bei den Lindenern, für Qualität. Er ist der Neffe von Dirk Schütze, der Waspos Herren vor vier Jahren zur Deutschen Meisterschaft geführt hat.

Daß in Hannover seitdem eine neue Bundesligamannschaft von unten her aufgebaut wird, ist auch Schützes ewigem Rivalen Hagen Stamm, dem jetzigen Spandauer Präsidenten, nicht entgangen. Er ließ über einen Mittelsmann Marcus Elbrecht fragen, ob dieser nicht nach Berlin ziehen und Spandaus Nachwuchsarbeit leiten wolle. Doch der Angesprochene möchte zunächst sein Studium abschließen. und wenn es geht, Waspos A-Jugend zum ersten Mal auf die oberste Stufe des Siegerpodestes führen.

(Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung)


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