WM Fukuoka, 1. Spieltag  
Deutschland besiegt Griechenland

Fukuoka (dpa) - Abklatschen auf der Bank, Beschwörungsrituale, der Glaube an sich selbst und weltmeisterliches Daumendrücken durch Langstrecken-Star Peggy Büchse haben den deutschen Wasserballern beim WM-Comeback nach sieben Jahren Abstinenz mit zu einem erfolgreichen Auftakt verholfen.

Das 9:8 (2:1, 2:2, 3:3, 2:2) gegen den EM-Siebten Griechenland war auf dem Rückweg in die erweiterte Weltklasse die halbe Miete. Trotzdem warnte der dreifache Torschütze Steffen Dierolf (Cannstatt): «Wenn wir am Samstag gegen Kasachstan unser zweites Spiel verlieren, ist alles wieder vorbei.»

«Gegen die Kasachen wird es irre schwer, und Olympiasieger Ungarn ist am Sonntag nicht zu schlagen», meinte auch Honorar-Bundestrainer Hagen Stamm. Devise: Den Ball flach halten, nur ja keine Euphorie wegen eines Sieges. Weltklasse-Torhüter Alexander Tchigir (Spandau): «Wir haben nur ein Spiel gewonnen, keine WM.» 1:38 Minuten vor der Schlusssirene sorgte der Uerdinger Thilo Kaiser für die Entscheidung und kollektiven Jubel in der Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV). Stamm ging im ersten Überschwang der Gefühle heftig zu Boden: «Alles heil geblieben. Ist ja genügend Schutzzone da.»

Die hoch motivierten Spieler des zweimaligen Europameisters Deutschland ließen sich selbst durch Fingerbisse der Griechen - Torschütze Tim Wollthan (Uerdingen) war der Leidtragende - nicht aus der Ruhe bringen. Das junge Team (Stamm: «Die spielen alle für einen feuchten Händedruck, die Griechen bekommen 5000 Mark im Monat») bot laut Kapitän Patrick Weissinger (Spandau) eine «absolut geschlossene Mannschaftsleistung». Dierolf, dem zwischen der 2. und 11. Minute drei Treffer hintereinander gelangen, meinte: «Mir war nach meinem zweiten Tor klar, dass nichts mehr schief geht.»

Jetzt will die durch «Respektsperson Stamm», so Weissinger über den 41-Jährigen, offenbar beflügelte DSV-Sieben auch gegen Kasachstan gewinnen und so einen Teil der 180000 Mark Kosten zurückzahlen. «Das sind wir unseren Geldgebern schuldig», sagte Stamm, dankbar dafür, dass das Bundesinnenministerium für fehlende 30000 Mark einsprang. Jetzt sollen Platz elf und damit eine klar bessere finanzielle Förderung her. «Dann», so Stamm, «haben wir auch wieder eine Daseins-Berechtigung.»

 

19. Juli 2001


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